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"Eigentlich sollte ich glücklich sein..."

Aktualisiert: 24. März



 …doch zu meinem tiefsten Glück, welches ich mit meinem Kind empfinde,

spüre ich in mir auch noch ganz andere Gefühle..

 

Diese können zum Beispiel sein.

 

Einsamkeit.

Traurigkeit.

Eine tiefe Verletzlichkeit.

Erinnerungen an die Kindheit.

Verdrängte Erlebnisse, die plötzlich ans Licht kommen wollen.

Verhaltensmuster die bewusstwerden.

Empfindlichkeiten dem Partner gegenüber.

Sich unverstanden fühlen.

Nicht gehört.

 

Ich könnte noch so viel dazufügen.

 

Habe dies selbst als junge Mutter mit meinem ersten Kind erlebt.

Berührt von der tiefsten Liebe die ich überhaupt fühlen kann.

Die bedingungslose Liebe zu meinem Kind und die Liebe, die ich von meinem Kind empfangen darf.

 

Doch gleichzeitig war eine tiefe Wunde aufgerissen.

 

Schon in der Schwangerschaft hatte es sich angedeutet.

Ich war verletzlich. Innerlich manchmal richtig aggressiv.

Hände die ungefragt meinen Bauch betasteten.

Bewertungen ob der Bauch zu groß, zu klein, zu hoch zu tief sei.

Erwartungen an mich, um die eigene Sehnsucht zu stillen.

Projektionen.

Wird es eine Junge oder ein Mädchen.

Auf einmal war ich nur noch eine Schwangere.

 

Nach der Geburt….

ging der Schmerz noch tiefer.

Die Einsamkeit die ich oft spürte, wenn ich mit meinem Kind spazieren ging.

Auf dem Spielplatz, wenn plötzlich nur noch über die Kinder geredet wurde.

Wenn Blicke einzig in den Kinderwagen zielten.

Und es keine Frage mehr gab, wie es mir eigentlich geht.

Als würde ich nicht mehr existieren.

Oberflächlicher Smalltalk lies mich noch einsamer fühlen.

Schon immer.

 

Eigentlich sollte ich glücklich sein.

Eigentlich sollte es mir so richtig gut gehen.

 

Doch wenn sich alte Verletzungen,

ganz klassisch,

durch die Schwangerschaft, Geburt und dem Wochenbett zeigen,

dann sieht die Welt im Innern oft ganz anders aus.

 

Das widersprüchliche darin, welches ich oft empfunden habe.

 

Diese inneren Gefühle, taten meiner unendlichen Liebe und Glück für mein Kind keinen Abbruch.

 

Es war kein Widerspruch.

Und doch löst dieser Satz bis heute bei ganz vielen Menschen Druck aus.

Auch zu anderen Themen.

 

Und ich war alleine mit diesen Gefühlen.

Es hat lange gedauert, bis ich Frauen gefunden habe, mit denen ich mich ehrlich austauschen konnte.

Bis ich ein Angebot gefunden habe, wo ich mich in der Gruppe mit dem Thema aufgehoben fühlte.

Ein tiefes Gespräch mit meinem Arzt. Ein Mann mit ganz viel Tiefe, Herz und Seele.

Eine Therapeutin, die mich belgeitet hat. Die vielen Menschen auf meinem Weg.

 

Dies waren und sind Geschenke des Lebens und ich bin jedem einzelnen dankbar.

 

Es waren noch andere Zeiten, vor 30 Jahren.

 

Was ich jedoch bis heute sehen kann.

Das Klischee der heilen Familie, wirkt bis heute.

Der Anschein einer glücklichen Familie.

Und hinter der Haustüre sieht es oft ganz anders aus.

 

Es existiert immer noch ein unglaublich großer Erwartungsdruck

Von außen, sowie von uns selbst.

 

„Eigentlich sollte ich glücklich sein….

und deswegen traue ich mich kaum, zuzugeben, dass ich mit bestimmten Themen tief unglücklich bin.“

 

Mir begegnet dieser Satz so oft, in meiner Praxis.

In der Begegnung mit Schwangeren, jungen Müttern oder eben auch in diesen besonders fragilen ersten 3 Jahren, des Mutter-Eltern-Seins.

Diese Hemmung, Blockade, sich wirklich zu zeigen.

 

Und es ist zutiefst berührend,

wenn die Frau sich traut, sich ehrlich zu zeigen.

Auszusprechen was sie beschäftigt, belastet.

Sie spürt, dass sie ganz ehrlich und offen mit mir sprechen kann.

 

Was dann geschieht ist immer wieder aufs Neue ein Geschenk.

Oft kullern die Tränen.

Auch Tränen der Erleichterung.

Ein Geschenk der Liebe und dem Mut, sich zu zeigen.

Eine unglaubliche Befreiung geschieht.

Erleichterung.

Gedeckelte Energie wird frei.

Alles fühlt sich wieder lebendiger an.

Freier, gesünder.

 

Und es darf so viel beginnen zu fließen, zu heilen, sich zu lösen.

Es befreit Dich und dein Kind.

 

Was für ein Geschenk.

 

Warte nicht zu lange.

Hab Mut dich zu zeigen.

Ich bin für Dich da.

 

Von ganzem Herzen,

Regina

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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